Ist es Zufall oder nur eine extraterrestrisch gute Love-Story? (ab 14) (JE) Zeit. Der Hamburger Roman- und Drehbuchautor misst ihr stets eine besondere Bedeutung zu, wenn er vom Erwachsenwerden erzählt. Seien es der Countdown oder ein Vor- und Zurückspulen in der Chronologie der Handlung, Zeit wird immer zu einem prägenden Strukturelement seiner Jugendromane. Diesmal bekommt die Zeit eine ganz neue Bedeutung; denn vom Ende des Romans her fragt man sich: Ist das alles wirklich passiert? Oder ist man hier in eine Zeitfalte geraten? Bis dahin schafft es Nils Mohl, die Ereignisse Stück für Stück (erzählt wird in 202 kurzen oder gar Kürzest-Kapiteln) ins Unfassbare zu schrauben. Wobei die Ausgangssituation jugendliterarisch durchaus gängig erscheint: Boy meets Girl. Und das Mädchen (John Greens Margo und Alaska lassen grüßen) ist gleichermaßen skurril wie geheimnisvoll. Ihre Anziehung ist magisch – um nicht zu sagen extraterrestrisch. Dennoch führt der Roadtrip der beiden nicht nach Roswell, sondern von Hamburg auf die nordfriesische Insel Amrun. Natürlich entspinnt sich dabei eine Liebesgeschichte zwischen dem smarten Mechaniker mit dem Spezialgebiet Flipperautomaten und dem ruppigen Barfuß-Mädchen im gelben Regemantel. Das alles aber erzählt Nils Mohl in seiner sprachakrobatischen Art mit Witz und Understatement. Es gelingt ihm, die Glaubwürdigkeit seiner Figuren in noch so kuriosen Situationen zu wahren – und dabei einen wortwörtlichen Ruck durch die Ereignisse gehen zu lassen. Sehr zu empfehlen ab 14 Jahren.

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Personen: Mohl, Nils