Entspannter Mühlviertler Krimi mit gesellschaftskritischen Ansätzen. (DR) Auf der Burgruine Reichenstein findet eine rauschende Hochzeit statt, auf der die Braut mit allen Männern flirtet, nur nicht mit dem Bräutigam. Am nächsten Morgen findet man sie tot auf, hinabgestoßen von der Burgmauer. Für Chefinspektor Oskar Stern und sein Team beginnt ein schwieriger Fall, der ihn in die Oberschicht des Mühlviertels führt. Auffallend: In diesen Kreisen scheint Treue ein Fremdwort zu sein und der Ermittler deckt allerlei Liebeleien und Affären auf. Dazu gesellen sich wirtschaftliche Machenschaften, die sogar bis zu einer von den Familien erzwungenen Heirat reichen. Neben einer durchaus spannenden Krimihandlung zeigt uns Reichl das anheimelnde Privatleben des Chefermittlers, der sich rührend um seinen Enkel sorgt. Zusätzlich skizziert sie immer wieder die Mühlviertler Landschaft in kurzen Bildern. Unverkennbar wird die Lebenspraxis der Oberschicht kritisiert, dazu gesellt sich so mancher Seitenhieb gegen soziale Medien. Trotz tiefsinniger, feinfühliger Schilderungen der Beziehungen der handelnden Personen, die die Leser*innen berühren werden, bleibt der Roman leicht lesbar, die Sprache wirkt unkompliziert und erfrischend.
Personen: Reichl, Eva
Reichl, Eva:
Mühlviertler Kreuz : Chefinspektor Oskar Stern Bd.4 / Eva Reichl. - Meßkirch : Gmeiner, 2021. - 312 Seiten
ISBN 978-3-8392-0063-6 Broschur : 14,00 (AT)
Schöne Literatur - Signatur: SL Reic - Buch