"Am Ende besteht man darauf, dass auch wir selbst mit 80 Jahren entsorgt werden, weil wir dem Zeitgeist nicht mehr entsprechen." Nein, mit einer solchen Aussicht fürs Alter wollen sich Lore und ihre Freundin Anneliese erst gar nicht beschäftigen. Die beiden Ladies sind Anfang 70, verwitwet und haben gerade eine Frauen-WG in Annelieses Haus gegründet. Beide wollen noch etwas von ihrem "letzten Lebensdrittel" haben und beschließen, eine Deutschlandreise zu unternehmen. Da die eigenen Kinder wieder einmal zu beschäftigt sind, engagieren sie kurzerhand ein Studentenpärchen, das sie von einem Erinnerungsort zum anderen kutschiert. Anneliese will unbedingt die Heimat von Ewald, dem ehemaligen gemeinsamen Tanzstundenpartner, kennen lernen. Denn sie hatte ihn intensiv in die Kräuterheilkunde eingewiesen, damit er seiner kranken Frau besser helfen konnte. Nun ist die Gattin leider verstorben und Anneliese ahnt Böses ... Nach der Anthologie "Falsche Zungen" erfreut uns die Noll mit einem furiosen, ideenreichen Roman voll von rabenschwarzem Humor. Sehr empfehlenswert.

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Rezension

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Personen: Noll, Ingrid