Mona ist zehn Jahre alt, als ihr Augenlicht für 63 Minuten schwindet. Auf Rat der Ärzte wollen die sorgenvollen Eltern ihre Tochter an einen Kinderpsychiater überweisen. Monas Großvater soll sie dorthin begleiten, doch der Kunstliebhaber ersinnt eine eigene Idee: Solange Mona weiterhin sieht, soll sie die ganze Schönheit der Welt verinnerlichen - durch die Kunst in Paris. Wöchentlich besuchen die zwei heimlich Museen, um sich ausgiebig einem Werk zu widmen. So entwickelt Mona nicht nur Weisheit, sondern ein Gespür für die Ursache ihres Leidens - und die Abgründe innerhalb ihrer Familie. Seine Passion für sein Fach lässt der Autor und Kunsthistoriker auf jeder Seite spürbar werden. Obgleich die Figuren zuweilen etwas zu konstruiert scheinen und ausschweifende Passagen über Kunstwerke die Geduld der Lesenden herausfordern können, liest sich das Werk flüssig und angenehm. Es ist eine märchenhaft schöne Reise und eine Ode an die therapeutische Kraft der Kunst gelungen, die an "Sofies Welt" erinnert. Ein Werk, das Zuversicht und Bildung gleichermaßen vermittelt.
Personen: Denis, Nicola Schlesser, Thomas
Schlesser, Thomas:
Monas Augen : eine Reise zu den schönsten Kunstwerken unserer Zeit : Roman. - München : Piper, 2024. - 493 Seiten
Einheitssacht.: Les Yeux de Mona. - Aus dem Französischen
ISBN 978-3-492-07296-0 Festeinband : EUR 26,00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ro Schle - Buch