Zukunftsperspektiven von Islam und Christentum. (PR) In den letzten Jahren sind zahlreiche Bücher erschienen, die aus unterschiedlichen Perspektiven die gegenwärtige Situation von Religionen und religiösen Institutionen in Europa zu analysieren trachteten. Die Interpretationen dieser Analysen sind oft konträr und spiegeln darin die Unbestimmtheit bzw. Vieldeutigkeit von Grundbegriffen im Bereich des Religiösen wider. Deshalb ist es wohltuend, wie intellektuell redlich das vorliegende Buch Islam und Christentum in Europa zu begreifen versucht. Der Autor, amerikanischer Professor für Geschichte und Theologie, verwendet nicht bloß eine Definition seiner Grundbegriffe, um sie dann im Lauf seiner Arbeit bestätigt zu finden, sondern geht in Kreisbewegungen vor: Kaum glaubt man als Leser, eine eindeutige Antwort auf seiner Fragen bekommen zu haben, bringt der Autor wieder eine andere Perspektive ein, unter der alles ganz anders aussieht. Dabei sind die Fragen an Islam und Christentum nicht primär theologischer, sondern v.a. politischer und sozialer Natur. Sie versuchen, die aktuell verwirrenden Konstellationen von Strömungen und Gegenströmungen sowie deren geschichtliche und soziale Wurzeln zu verstehen. Ein solch differenzierendes Denken entzieht Fanatikern jedweder Richtung ihren Boden und ist deshalb politisch nicht instrumentalisierbar, gleichwohl aber relevant, weil eine solch aufklärende Analyse Angst beseitigt.

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Personen: Ruh, Ulrich Jenkins, Philip

Leseror. Aufstellung: Religion → Speziell/Aktuell