Rönne, Ronja von
Ende in Sicht
Belletristik

Hella Lichts Karriere als Schlagersängerin lief schon mal besser. Mit 69 ist sie zur Erkenntnis gekommen, dass es besser wäre, ihr Leben in der Schweiz mittels eines Sterbehilfevereins zu beenden. So macht sie sich mit ihrem altersschwachen Passat und nicht ganz korrekten Unterlagen, sprich: gefälschten Attesten, auf den Weg. Allerdings fällt auf der Autobahn die fünfzehnjährige Juli in Selbsttötungsabsicht von einer Brücke, quasi direkt vor ihr Auto, und die sozial nicht besonders begabte Hella muss sich um die Leichtverletzte kümmern. Juli sollte eigentlich mit ihrer Klasse auf dem Weg nach Prag sein, aber die Depression wollte sie auf eine andere Reise schicken. Die ungleichen Todesaspirantinnen bilden nun ein schräges Reisegespann und die Reise verläuft natürlich für beide nicht so wie gedacht. Und auch aus dem geplanten Suizid wird bei beiden nichts. Die Autorin hat in diesem Buch angeblich ihre eigenen Erfahrungen mit Depression verarbeitet. Psychologisch einfach gestrickt und mit einer etwas scherenschnittmäßigen Personenzeichnung, aber einfalls- und pointenreich, voller Komik und auch bitterem Ernst, mit slapstickartigen Szenen und geistreichen Dialogen – eine Art literarisches Antidepressivum. Besonders für Bibliotheken mit jugendlichen Leser*innen empfehlenswert und auch als Schullektüre gut vorstellbar.


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Personen: Rönne, Ronja von

Rönne, Ronja von:
Ende in Sicht / Ronja von Rönne. - München : dtv, 2022. - 250 Seiten
ISBN 978-3-423-28291-8 Festeinband : EUR 22,70 (AT)

Zugangsnummer: 0021633001 - Barcode: 32016635
DR - Signatur: DR Rön - Belletristik