Unsere Welt im Jahr 2088? In diesem einfallsreichen Science-Fiction-Thriller über die digitalisierte Zukunft des Menschen ist sie ein kalter, ungemütlicher Ort. (DR) Bereits die optische Täuschung am Cover dieses temporeichen Zukunftsthrillers macht neugierig! Mit ausladender Fantasie und ironischem Witz entwirft der deutsche Wirtschaftsjournalist und Autor Tom Hillenbrand (z. B. "Drohnenland") in seinem neuen Science-Fiction-Thriller ein bedrohliches Szenario. Klimawandel, Digitalisierung und eine Seuche haben eine globale Völkerwanderung und massive gesellschaftliche Umbrüche ausgelöst. Am Ende des 21. Jahrhunderts ist die Erde aufgrund der Hitze teils unbewohnbar geworden, das Weltall und Sibirien sind begehrte Lebensorte. Alles, was nicht gut aussieht, wird holografisch aufpoliert. Die virtuelle Welt kontrolliert die Menschen, die ihr wahres Äußeres oft hinter einer projizierten Erscheinung verbergen. Die Entkopplung von Körper und Geist ist gelungen, digitalisierte Gehirne können gespeichert und in beliebige Körper hochgeladen werden. In dieser dystopischen Umgebung arbeitet Galahad K. Singh als "Quästor", eine Art Privatdetektiv, der nach verschwundenen Personen sucht. Bei seinem neuesten Auftrag soll der sympathische Ich-Erzähler eine Computerexpertin aufspüren, die für die digitalen Gehirne Verschlüsselungen entwickelte. Ist sie aufgrund ihrer neuesten Entdeckungen entführt worden? Für Galahad beginnt eine weltweite Suche, die ihn an seine physischen und technischen Grenzen führt. Cogits, Quants, Schwerter schwingende Lichthologramme, Aliens und eine mysteriöse künstliche Intelligenz halten ihn und die LeserInnen bis zum spektakulären Showdown in Atem. Mit "Hologrammatica" hat Hillenbrand ein ganz eigenes Universum geschaffen, in dem soziale Ungerechtigkeiten und der Wunsch nach Unsterblichkeit interessante Fragen aufwerfen. Er nimmt Bezug auf Klassiker der Science Fiction Literatur und der saloppe, zynische Erzählton erinnert an amerikanische Detektivromane. Doch Galahad ist kein hardboiled detective - wohl konsumiert er viel Alkohol und Drogen, aber der aus reichem Haus stammende Musikliebhaber mag Männer und lehnt den Gebrauch von Schusswaffen ab. Im Anhang findet sich ein hilfreiches Glossar für die zahlreichen futuristischen Wortschöpfungen des Autors, die stellenweise den Lesefluss hemmen. Trotz dieser kleinen Schwäche unterhält dieses spannende Spiel der Identitäten ausgezeichnet!

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Personen: Hillenbrand, Tom